Cybersicherheit im Mittelstand

© Bitkom

Ein einziger erfolgreicher Cyberangriff kann die IT eines Unternehmens und damit die gesamte Produktion für Stunden, Tage oder Wochen lahmlegen. Für Unternehmen das Horror-Szenario schlechthin. Und laut aktuellem Bundeslagebild Cybercrime 2022 eine weiterhin hohe Bedrohung für Unternehmen in Deutschland.

Daten und Fakten

Wie aus dem am 16. August veröffentlichten Bundeslagebild Cybercrime 2022 hervorgeht, registrierte die Polizei 2022 rund 137 000 Fälle. Die durch den Digitalverband Bitkom errechneten Cybercrime-Schäden in Deutschland beliefen sich laut Wirtschaftsschutzbericht 2022 auf 203 Milliarden Euro und sind rund doppelt so hoch wie noch im Jahr 2019.

Die Betroffenheit der Unternehmen in Deutschland unterstrich Bitkom anlässlich der Vorstellung des Bundeslagebildes mit neuen Ergebnissen einer Unternehmensumfrage. So erwarten rund zwei Drittel (63 Prozent) der befragten Unternehmen einen Cyberangriff in den kommenden 12 Monaten, aber nicht einmal die Hälfte von ihnen (43 Prozent) sieht sich gut genug dafür gerüstet. Zugleich befürchten 48 Prozent, dass bei einem erfolgreichen Cyberangriff ihre Existenz bedroht sein könnte. 91 Prozent fordern eine bessere Ausstattung, 90 Prozent mehr Befugnisse für die Polizei. Die Umfrage hat ergab zudem, dass nicht einmal die Hälfte der Unternehmen – nämlich 48 Prozent –nach eigener Einschätzung genug in Cybersicherheit investiert. Nur 30 Prozent haben Informationsangebote der Polizei zum Schutz vor Cyberkriminalität genutzt. 41 Prozent räumten nach Bitkom-Angaben sogar ein: Wir haben das Thema Cyberkriminalität bisher verschlafen.

Die Umfragewerte zeigen, ein Großteil der Unternehmen rechnet mit Schwierigkeiten bei der Abwehr von Cyberangriffen. Der Digitalverband Bitkom rät Unternehmen daher:

  • IT-Sicherheit mit den notwendigen Ressourcen ausstatten: Bitkom-Experten empfehlen, nicht weniger als 20 Prozent der gesamten IT-Ausgaben für das Thema IT-Sicherheit bereitzustellen.
  • Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Thema IT-Sicherheit regelmäßig schulen: Nach Ansicht des Bitkom bleiben die Menschen im Unternehmen eines der wichtigsten Einfallstore für Angreifer – und zugleich bilden sie die erste und vielleicht beste Abwehr bei Angriffen.
  • Notfallplan für Cyberangriffe aufstellen: Der Plan muss klar festlegen, wer im Ernstfall was tut. Im Falle eines Angriffs, fehlt die Zeit, sich diese Fragen erstmals zu stellen. Im Zweifel funktioniert die unternehmensinterne Kommunikation ohnehin nicht mehr. Je schneller reagiert wird, desto besser stehen die Chancen, größeren Schaden abzuwenden.

 

Angebote für kleine und mittlere Unternehmen

Um das IT-Sicherheitsniveau in ihren Abläufen zu erhöhen, können kleine und mittlere Unternehmen, Handwerksbetriebe sowie Selbständige die Angebote der Initiative "IT-Sicherheit in der Wirtschaft" nutzen. Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Maßnahmen sind kostenfrei. Die Transferstelle für Cybersicherheit im Mittelstand bietet als Anlaufpunkt Unternehmen maßgeschneiderte Informationen, bündelt relevante Inhalte und vermittelt Hilfsangebote rund um das Thema IT-Sicherheit. Wie werden Mitarbeitende für das Thema IT-Sicherheit sensibilisiert? Welche Strategien haben sich bewährt? Wie können Maßnahmen im Unternehmen eingeführt werden? Zu diesen und weiteren Fragen empfiehlt sich ein Blick in den Werkzeugkasten der Cybersicherheit.

Aktuelle Sicherheitswarnungen liefert die Allianz für Cybersicherheit des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Die Allianz ist ein Zusammenschluss vieler Institutionen, die gemeinsam das Ziel verfolgen, die Cyber-Sicherheit in Deutschland zu gestalten und zu stärken. Welche Sicherheitslücken oder kritische Schwachstellen es aktuell gibt, kann hier online nachgesehen werden.  

Indem Geschäftsprozesse oder Produktionsabläufe immer mehr digitalisiert werden, erweitert sich das potenzielle Angriffsfeld für Cyberkriminelle. Die Gefahren durch Hacker nehmen kontinuierlich zu und richten sich nicht allein gegen Großkonzerne, sondern vermehrt auch gegen mittelständische Betriebe. Wir unterstützen kleine und mittlere Betriebe, um ihr Unternehmen vor Cyberangriffe zu schützen.

Haben Sie Fragen zum Thema IT-Sicherheit im Unternehmen?

Sprechen Sie uns an! kontakt@mdz-sk.de

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Das Mittelstand-Digital Zentrum Smarte Kreisläufe gehört zu Mittelstand-Digital. Mit Mittelstand-Digital unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.