Digitale Lagerprozesse als Voraussetzung für den zukünftigen digitalen Produktpass

Digitale Prozesse sind eine wichtige Voraussetzung für den Digitalen Produktpass. Sie ermöglichen es zum Beispiel, Bestände präzise zu überwachen, Chargen lückenlos zu verfolgen und alle Daten effizient zu verwalten, die für die Transparenz entscheidend sind, um Produkte rückverfolgen zu können.
Die Friedrich Seidel GmbH produziert im sächsischen Schreiersgrün hochwertige Damenmode. Für das Unternehmen ist nicht nur der Digitale Produktpass wichtig. Das Unternehmen arbeitet als eines der wenigen im Land noch vollstufig. Um dies auch weiterhin tun zu können und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Prozesse effizienter gestaltet werden. Das KMU hat bereits einige Bereiche digitalisiert und möchte dies für weitere Unternehmensprozesse fortführen. Der Modehersteller hat gemeinsam mit dem Sächsischen Textilforschungsinstitut (STFI) in Chemnitz, einem Partner des Mittelstand-Digital Zentrums Smarte Kreisläufe, nach geeigneten Digitalisierungslösungen gesucht und sich dafür entschieden, beispielhaft die Digitalisierung der Lagerverwaltung zu konzeptionieren.
Um sich dem Thema zu nähern, wurden zunächst die Anforderungen an eine digitale Lagerhaltung analysiert. Dabei spielte die Verwaltung der Materialstammdaten eine zentrale Rolle, da diese klar definiert und aktuell gehalten werden müssen. Ebenso war die Identifizierung nicht nur von Materialgruppen, sondern auch aller Einzelmaterialien von Bedeutung, um eine präzise Erfassung jeder Einheit zu gewährleisten. Darüber hinaus galt es, individuelle Etiketten sowie unterschiedliche Lagerorte zu berücksichtigen, damit eine effiziente und übersichtliche Lagerorganisation ermöglicht wird. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Auswahl einer geeigneten, möglichst kostengünstigen Open-Source-Software, die die digitale Lagerhaltung optimal unterstützt.
Unter mehreren Lagermanagementsoftware-Lösungen wird eine allen Anforderungen gerecht und kann außerdem mittels Programmierschnittstellen und Plugin-Mechanismen mit zusätzlichen Funktionen versehen werden. Mit einem neuen Erweiterungsplugin können zum Beispiel individuelle Material-IDs definiert werden. Weiterhin hat das STFI mit dem grafischen Open Source Programmiertool Node-RED eine webbasierte App für Smartphones und Handscanner mit Webbrowser entworfen, mit der Materialien gescannt, angezeigt und umgelagert werden können. Mit Node-RED lässt sich zudem die Web-App stark individualisieren.
Das STFI-Team hat im Verlauf des Projekts ein Konzept erarbeitet und wird einen Prototypen im Rahmen der Lagerprozesse am STFI testen, um hinreichend Erkenntnisse über die Funktionsweise der Software zu sammeln. Das Testergebnis und das Gesamtkonzept werden anschließend dem KMU vorgestellt, um abschätzen zu können, wie geeignet die Lösung für das Unternehmen ist und welche Umfänge für die Umsetzung des Konzeptes entstehen würden. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
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Haben Sie auch schon überlegt, ob Sie digitale Unterstützung in Ihrem Unternehmen nutzen möchten, wissen aber noch nicht, wo Sie ansetzen können? Fragen Sie uns gern: kontakt@mdz-sk.de.