IIoT-Gateways mit Standard-Anwendungen individuell nutzen
IIoT-Gateways bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihren analogen Maschinenpark mit unterschiedlichsten Sensoren auszustatten und mit den ermittelten Daten Unregelmäßigkeiten im Produktionsprozess zu erkennen. In Echtzeit können diese Daten ausgewertet und auch direkt automatisiert korrigiert werden. Sogenannte IIoT-Gateways sind dann das Mittel der Wahl, um dem User eine Plattform zur Verfügung zu stellen, damit er diese Daten auswerten, Probleme erkennen und Prozessveränderungen anstoßen kann.
Das Unternehmen in.hub ist Anbieter einer solchen Plattform. Die Anwender können aus unterschiedlichen Apps wählen, diese individuell aktivieren und zum Teil sogar in gewissem Umfang eigene Anforderungen programmieren. In einem gemeinsamen Projekt mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Smarte Kreisläufe möchte das Unternehmen eine dieser programmierbaren Apps – das Open Source Low-Code-Tool Node-RED ebenfalls hindernisfrei auf seinem Gateway anbieten. Wir sprechen mit Marco Neubert, dem Geschäftsführer von in.hub sowie Andreas Böhm, dem Projektleiter am Sächsischen Textilforschungsinstitut e. V. (STFI) in Chemnitz über das Projekt.
Herr Neubert, Ihr Unternehmen hat sich entschieden, Ihren Kunden das Tool Node-RED anzubieten. Warum haben Sie hierfür die Unterstützung des Sächsischen Textilforschungsinstituts angefragt?
Marco Neubert: Node-RED ist ein Tool, mit dem die Maschinenbetreiber ganz individuell passgenaue Anwendungen grafisch programmieren können. Allerdings kann das Tool aktuell nicht einfach mittels Plug&Play-Konfigurationen auf unsere vielfältigen Gateway-Daten zuzugreifen. Auch sollte man sich ein wenig mit grafischer Programmierung auskennen, um die ganze Bandbreite der Möglichkeiten zu erfassen und nutzen zu können, die Node-RED bietet. Diese Hürde möchten wir für unsere Kunden gern senken.
Andreas Böhm: Unser Ziel ist es daher, die Schnittstellen für den Maschinenbetreiber einfach konfigurierbar zu machen, sodass er Node-RED problemlos in seine Umgebung integrieren kann. Zusätzlich konzeptionieren wir sogenannte Blueprints. Das sind Vorlagen, die es dem Anwender ermöglichen, Abläufe ganz einfach zu definieren. Mit einer solchen Vorlage kann bspw. eine Anwendung aufgebaut werden, um die Prozesszeiten manueller Tätigkeiten, wie Maschine rüsten, reinigen oder reparieren zu speichern. Eine andere Möglichkeit für eine Vorlage ist ein Maschinendashboard, auf dem alle Zustandsdaten der Maschine visualisiert sind.
Wie sind Sie bisher dafür vorgegangen?
Andreas Böhm: Wir mussten als erstes prüfen, wie im Gateway die Daten gespeichert werden und welche Schnittstellen zur Verfügung stehen. Eine davon haben wir ausgewählt und dafür ein Low-Code-Modul programmiert, welches auf diese Schnittstelle zugreifen kann.
Low-Code heißt, mit diesem Modul ist es dem Maschinenbetreiber möglich, die Schnittstelle ganz simpel ohne große Vorkenntnisse so zu konfigurieren, dass die App Node-RED auf die Sensordaten des Gateways zugreifen kann?
Andreas Böhm: Genau!
Und als nächstes werden die Vorlagen erstellt, von denen Sie sprachen?
Marco Neubert: Richtig, das STFI wird uns dabei unterstützen, zwei dieser Blueprints zu programmieren. Wenn alles klappt, wie wir uns das vorstellen, können wir unseren Kunden bereits mit Abschluss des Projekts zwei fertige Vorlagen zur Verfügung stellen und sind anschließend in der Lage, die App mit dem in dieser Zusammenarbeit erworbenen Wissen um weitere Vorlagen zu ergänzen.
Vielen Dank für dieses interessante Gespräch. Wir sind gespannt, wie es bei Ihnen weitergeht und berichten gern bald mehr darüber.
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