KI findet Optimierungspotenziale im Unternehmen und unterstützt dabei, sie auszuschöpfen
Verschiedene Einflüsse in Herstellungsprozessen, wie Temperatur, Druck und Produktionsgeschwindigkeit wirken sich auf die Produkte aus, die dabei entstehen. Unternehmen, die alle diese ausschlaggebenden Faktoren kennen, sind in der Lage, die Prozesse zu lenken. So können sie Fehlproduktion vermeiden, Ressourcen sparen und sparsam wirtschaften. Die Frage ist meist – wie kommt man an die entsprechenden Daten heran? Viele Produktionslinien sind nicht oder noch nicht vollständig digitalisiert. Ansonsten könnte man die Daten einfach aus dem System abrufen.
Reese-solutions steht vor genau dieser Frage. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden dabei, individuelle Bauteile aus thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen zu entwickeln. Dazu gehört der gesamte Entwicklungszyklus von der Machbarkeitsstudie bis hin zum kompletten Produkt inklusive Fertigungsprozess. Wir sprachen mit Julian Reese, über seine Motivation, ein Projekt mit dem Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen, einem Partner des Mittelstand-Digital Zentrums Smarte Kreisläufe zu starten.
Herr Reese, mit welcher Intention sind Sie auf das ITA zugegangen?
Wir legen sehr viel Wert auf die Qualität unserer Arbeit und sind mit unserem Expertenwissen schon ganz vorn mit dabei. Trotzdem geht da immer noch mehr. Beispielsweise gibt es jede Menge Faktoren, die positiven oder negativen Einfluss auf einen Herstellungsprozess haben. Kennt man diese Faktoren und kann sie überwachen und auswerten, dann ist man auch in der Lage, sie zu verändern und so lenkend in den Produktionsprozess einzugreifen. Das ITA war mit seinen Kompetenzen auf dem Gebiet Künstlicher Intelligenz (KI) genau der richtige Partner, um hier anzusetzen.
Wussten Sie bereits, wo Sie hinmöchten und brauchten lediglich jemanden, der sich genau auskennt und weiß, wie es geht?
Nein. Also - natürlich sind wir uns über die Vorteile von KI und Digitalisierung im Klaren. Aber das ITA hat uns doch trotzdem noch einmal ganz neue Möglichkeiten von Industrie 4.0 aufgezeigt. Die KI ist zum Beispiel auch in der Lage, uns Einflüsse aufzuzeigen, die wir noch gar nicht auf dem Schirm haben. Das eröffnet ganz andere Perspektiven auch für unsere Kunden. In einem vorbereitenden Workshop haben wir also erst einmal mögliche Anwendungsfälle für KI und Digitalisierung in unserem Unternehmen definiert. Daraus ist sozusagen ein „Vorkonzept“ entstanden.
Ein Vorkonzept? Das heißt, Sie haben noch längst nicht alle Digitalisierungslücken entdeckt, sondern können im Anschluss an das Projekt mit dem Konzept weitere Möglichkeiten eruieren?
Genau so ist es. Im nächsten Schritt ging es dann darum, wie man vorgeht, wenn ein konkreter Fall umgesetzt werden soll. Dabei ist ein detaillierteres Konzept entstanden, mit welchem wir in der Lage sind, unsere Service-Qualität Schritt für Schritt mit KI zu verbessern. In diesem Projekt haben wir als konkreten Anwendungsfall die „Zusammenführung von Versuchsdaten“ betrachtet, der sozusagen Modell für alle kommenden gestanden hat.
Was ist mit „Zusammenführung von Versuchsdaten“ gemeint?
Es ging darum, die Ergebnisse aus Versuchen und Entwicklungsiterationen unserer Produkte systematisch zusammenzuführen, auszuwerten und zu visualisieren. Das Wissen aus vorherigen Versuchen und Entwicklungen kann so viel einfacher als Basis für neue Entscheidungen genutzt werden. Wir sparen bei der Produktentwicklung künftig Zeit und Material ein, da wir viel weniger Versuche durchführen müssen. Und das Beste ist: Das in diesem Projekt erarbeitete Konzept ist auf Entwicklungsdienstleister aller Branchen übertragbar.
Dieses Projekt hat sich wirklich gelohnt. Wie werden Sie nun weitermachen?
Das ITA hat uns auch bei der Recherche nach möglichen Technologieanbietern unterstützt. Wir werden nun einige davon ansprechen, um herauszufinden, mit wem wir das nun vorliegende Konzept umsetzen werden.
Das klingt vielversprechend! Nicht nur Ihr Unternehmen, auch viele andere werden die Ergebnisse dieses Projekts nutzen können, um ihre Servicequalität zu erhöhen und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Reese. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg auf diesem Weg.
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