KI-Kompetenz bleibt Mangelware: 70 Prozent der Beschäftigten ohne Schulung
Der großen Mehrheit (70 Prozent) der Beschäftigten wird bisher keine KI-Fortbildung angeboten. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung von 1 005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Erst ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde bereits von ihrem Arbeitgeber im KI-Einsatz geschult. Zur Befragung
Laut einer europäischen Vorgabe (KI-Verordnung zu KI-Kompetenzen und verbotenen KI-Systemen) müssen Unternehmen, die KI in ihrem Unternehmen einsetzen, sicherstellen, dass die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über ein „ausreichendes Maß an KI-Kompetenz“ verfügen. Neben den eigenen Beschäftigten gehören dazu u. a. auch Freelancer, Zeitarbeiter oder Dienstleister. Diese Regelung ist seit 2. Februar 2025 in Kraft.
Definition KI-Kompetenzen
Nach Art. 4 KI-VO müssen Arbeitgeber als sogenannte Betreiber Maßnahmen ergreifen, um nach besten Kräften sicherzustellen, dass alle Beschäftigten, die mit der Nutzung von KI-Anwendungen befasst sind, über die notwendigen Kompetenzen verfügen. Dabei sind technische Vorkenntnisse, Erfahrungen, Qualifikation sowie der Kontext, in dem die KI-Systeme eingesetzt werden, zu berücksichtigen.
KI-Kompetenzen sind nach Art. 3 Nr. 56 KI-VO die Fähigkeiten, die Kenntnisse und das Verständnis, die es Beschäftigten ermöglicht, „KI-Systeme sachkundig einzusetzen sowie sich der Chancen und Risiken von KI und möglicher Schäden, die sie verursachen kann, bewusst zu machen“.
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Empfehlung an KMU
Auch Unternehmen, die aktuell noch keine KI einsetzen, sollten überlegen, für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechende Fortbildungen anzubieten, denn viele nutzen zum Beispiel private KI-Apps auch für berufliche Zwecke.
KI-Schulungen sollten bedarfsgerecht, zielgruppenspezifisch und kontinuierlich durchgeführt werden. Neben technischen Grundlagen zur Funktionsweise von KI im Allgemeinen und im konkreten Anwendungskontext sollten auch rechtliche und ethische Fragestellungen einbezogen werden. Vollständige Weiterbildungskonzepte sollten unter anderem einen Lernraum zum Ausprobieren, Peer-Learning und Community-Netzwerke für informelles Lernen beinhalten.
Angebote aus dem Netzwerk Mittelstand-Digital
Für kleine und mittlere Unternehmen bieten die Mittelstand-Digital Zentren bundesweit kostenfreie KI-Workshops oder Informationsveranstaltungen in Präsenz oder online an. Auch in KI-Digitalisierungsprojekten können die Beschäftigten von KUM im Themengebiet Künstliche Intelligenz Kompetenzen erwerben. Speziell geschulte KI-Trainer stehen den mittelständischen Unternehmen zur Verfügung und klären mit Workshops, Unternehmensbesuchen, Vorträgen, Roadshows und vielen anderen Angeboten über das Thema Künstliche Intelligenz auf. Mehr auf www.mittelstand-digital.de.