Projekt: Automatisierte Qualitätskontrolle sichert lokale Produktion
Globale Lieferketten und Nachhaltigkeit gehen nicht unbedingt Hand in Hand. Je länger die Transportwege, desto größer ist der CO2-Fußabdruck eines Produkts und umso höher sind auch die Kosten. Unternehmen, die lokal produzieren, produzieren nachhaltiger. Um dabei auch wirtschaftlich zu bleiben, müssen sie Prozesse automatisieren und digitalisieren.
Das Unternehmen B+M Textil möchte genau das tun. Um globale Warentransporte zu reduzieren, möchte es die Produktion ihrer Beschwerungsbänder im erzgebirgischen Cranzahl vervierfachen. Dabei verarbeitet das Unternehmen sowohl Metall als auch Textil. Um nachhaltig lokal produzieren zu können, soll der bestehende Maschinenpark automatisiert und digitalisiert, aber auch neue Maschinen werden angeschafft. Eine Hürde bei der Umsetzung ist, dass aktuell keine Produktionsdaten erfasst werden und die Qualitätskontrolle daher zu 100 Prozent manuell erfolgt.
Um diese Herausforderung im Zuge der Umstrukturierung zu lösen, hat sich das Unternehmen an die Mittelstand-Digital Zentren Smarte Kreisläufe und Chemnitz gewandt. Die Zentrumspartner Sächsisches Textilforschungsinstitut (STFI) sowie die Professur Fabrikplanung und Intralogistik der TU-Chemnitz werden sich gemeinsam mit dem KMU auf das Thema automatisierte Qualitätskontrolle fokussieren. Welche Daten müssen erfasst werden? Welche Sensoren sind dafür die richtigen? Wie lassen sich die gewonnenen Daten in andere Systeme übertragen? An welchen Stellen im Fertigungsprozess ist das Qualitätssystem erforderlich, um frühzeitig bei Problemen reagieren zu können?
Das STFI wird dafür den Grad der vorhandenen Digitalisierung sowie den Produktionsablauf analysieren. In einer anschließenden Marktrecherche sowie mit der Erfahrung, die das Institut bereits in vergangenen Digitalisierungsprojekten gesammelt hat, wird es geeignete Sensoren, Komponenten und Retrofit-Lösungen ermitteln. Außerdem wird es Vorschläge aufzeigen, wie die Daten beispielsweise in einem ERP-System verarbeitet und ausgewertet werden können.
Eine automatisierte Qualitätskontrolle ermöglicht es Unternehmen, gezielter auf Unregelmäßigkeiten im Produktionsprozess zu reagieren und Nacharbeiten und Ausschuss auf ein Minimum zu reduzieren. Die Unternehmen sparen so nicht nur Ressourcen, wie Material, Energie und Personal ein. Auch Reklamationen und so wieder unnötige Transportwege werden vermieden. KMU aus allen Branchen, die einen hochspezialisierten, aber meist älteren Maschinenpark besitzen, werden die im Projekt erschlossenen Möglichkeiten anwenden können.
Wenn auch Sie Unterstützung beim Thema Digitalisierung benötigen, dann sprechen Sie uns gern an: kontakt@mdz-sk.de.