Projekt: Die ganze textile Bandbreite digitaler Möglichkeiten erleben
Bekleidungstextilien bieten hohes Potenzial für digitale Mehrwerte: Mit Sensoren ausgestattet, messen T-Shirts zum Beispiel den Blutdruck und schlagen Alarm, wenn die Messwerte zu hoch oder zu niedrig sind. Andere sind auf Schulterverspannungen spezialisiert: Sensoren im oberen Rückenbereich erfassen, ob eine Schulter (oder beide) hochgezogen ist und vibrieren dann. Wer möchte, spürt das direkt im Nacken und wird so daran erinnert, sich ein wenig zu entspannen. Die zugehörige App liefert direkt die dazu passenden Übungen. Nachteil dieser Entwicklungen ist jedoch oft, dass sie eher auf Funktionalität ausgelegt sind und den Komfort und die Gewohnheiten individueller Personen ausblenden.
Insbesondere im Gesundheitsbereich ist es wichtig, dass körpernahe Sensorik und Aktorik vom Träger oder der Trägerin akzeptiert beziehungsweise kontinuierlich angewendet wird. E-Textilien sollten daher bequem und ästhetisch sein, dabei aber auch intuitiv gehandhabt werden können. Es ist herausfordernd, funktionale, textiltechnologische Komponenten mit ästhetischen, anmutigen Bekleidungstextilien auf eine überzeugende, vielleicht sogar überraschende Art zu verbinden.
Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) in Denkendorf bei Stuttgart nehmen diese Herausforderung gern an. Sie unterstützen die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABK) dabei, Bekleidungstextilien zu entwerfen, die Antworten auf die herausgearbeiteten Fragestellungen bieten.
Im Projekt "Preasures – Entwurfsgeleitete Auseinandersetzung mit textiler Drucksensorik und deren Anwendungen am Körper (SoSe 23)" entstehen textile, mit Drucksensorik ausgestattete Kreationen. Modestoffe, körpernahe Objekte oder Accessoires werden so zu interaktiven Bestandteilen für Bekleidung, die in ihrer Bandbreite zwischen funktionaler Fahrradweste, aufwändigem Bühnenkostüm und den eingangs erwähnten Sensorshirts für den Gesundheitsbereich liegen. Sie können Licht- oder Geräuschsignale absetzen, aber auch vibrieren. Das Projektteam wird dafür unterschiedliche Arten von Drucksensoren ausprobieren: Gestickte und gestrickte Sensoren, solche aus Gewebe oder Sandwichkonstruktionen werden vielfältig miteinander kombiniert und im Projektverlauf weiterentwickelt.
Der Studiengang Textildesign der ABK präsentiert die Projektergebnisse anhand von Demonstratoren, die das Potenzial der Produkte für Start-Ups und KMUs anschaulich darstellen. Die Demonstratoren werden anschließend den DITF zur Verfügung stehen, die sie im Showroom des Mittelstand-Digital Zentrums Smarte Kreisläufe in Denkendorf ausstellen und ihre jeweilige Funktionsweise veranschaulichen.
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Wir zeigen es Ihnen gern – nicht nur im Schaufenster der DITF, sondern auch bei unseren anderen Partnern. Bitte sprechen Sie uns an: kontakt@mdz-sk.de.