Projekt: Digitaler Zuschnitt für „Grüne Zimmer“
Innerstädtische Plätze und Straßen benötigen mehr Vegetation, um belastenden Feinstaub zu reduzieren, Hitzeinseln in Kühloasen zu verwandeln oder Tieren Nahrungsquellen anzubieten. Aufgrund der baulichen und nutzungsbedingten Situation ist es oft nicht möglich, Bäume zu pflanzen oder Beete anzulegen. Eine Alternative für standortgebundene Bepflanzungen ist das sogenannte Mobile Grüne Zimmer. Diese mobile Plattform mit begrünten Wänden, einem Baumdach sowie Sitzgelegenheiten hat als Pilotprojekt bereits mehrfach bewiesen, wie Nachhaltigkeit in Städten neu gedacht werden kann. In unterschiedlichen Kombinationen bepflanzt, erhöhen sie die Lebensqualität der Einwohner, verbessern die Umweltbedingungen und sind Botschafter für mehr Grün in der Stadt.
Bislang sind die Grünen Zimmer der Firma Helix Pflanzensysteme GmbH in Handarbeit hergestellte Einzelanfertigungen. Die Pflanzen werden in eine an der Wand befestigte textile Trägerstruktur eingesetzt. Diese versorgt die Wurzeln mit den benötigten Nährstoffen sowie ausreichend Wasser. Um möglichst wenig Material zu verbrauchen und so Ressourcen zu sparen, werden die Schnittmuster für die Trägerstruktur individuell an die Pflanzen angepasst und die Textilien entsprechend zugeschnitten. Dieses Vorgehen ist sehr aufwendig und kostenintensiv. Das Unternehmen möchte den Aufwand gern mithilfe von Digitalisierung reduzieren, um in der Lage zu sein, Gemeinden noch kostengünstiger und ressourcensparender mit Grünen Zimmern versorgen zu können.
Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) in Denkendorf bei Stuttgart sind Teil des Mittelstand-Digital Zentrums für Smarte Kreisläufe. Mit ihren Kompetenzen sind sie ein geeigneter Partner für das Unternehmen, um die Produktion der Grünen Zimmer schrittweise zu digitalisieren. Gemeinsam werden das Institut und das Unternehmen eine geeignete CAD-Geometrie entwickeln, die auch komplexere Besonderheiten in den Trägerstrukturen, wie zum Beispiel angeritzte Kanten, ermöglicht. So kann die Struktur später materialeffizient gefaltet werden. Dafür definiert das Team in einem ersten Schritt von Zuschnittmaschine und verwendetem Material abhängige Parameter: Die Schnittreihenfolge einzelner Elemente, die Schnittgeschwindigkeit oder die Schnitttiefe werden dabei betrachtet. Anschließend werden auch softwaretechnische Parameter, wie Datenaustauschformate, die Exportgenauigkeit der CAD-Geometrie und eine geeignete Zuschnittstrategie in den Prozess einbezogen und optimiert.
Nach erfolgreichem Abschluss des Projekts können Städte noch einfacher und kostengünstiger nachträglich begrünt werden. Die Ergebnisse der Entwicklung können außerdem auf viele vertikale Begrünungssysteme oder auch die Herstellung von komplexen Filtergeometrien übertragen werden.
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