Projekt: ERP-Software mit Nachhaltigkeitstool ermittelt CO2-Fußabdruck
Es ist gut, zu wissen, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf die Umwelt hat. Privatpersonen stehen für einen groben Überblick verschiedene Online-Tools zur Verfügung, um das zu berechnen. Aber was können Unternehmen tun, um herauszufinden, wieviel CO2-Ausstoß ihr Unternehmen oder ihre einzelnen Produkte verursachen? Der digitale Produktpass soll diese Information zukünftig enthalten. Die teils weltweit verteilten Wertschöpfungsprozesse sind jedoch außerordentlich komplex und machen die Berechnung relativ schwierig.
Dieser Frage hat sich das mittelständische Unternehmen Intex Consulting Group gestellt. Das KMU bietet speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse der weltweit vernetzten Textilindustrie ein ERP- und ein MES-System für SAP S/4 HANA an. Nun möchte es seinen Kunden die Möglichkeit bieten, sozusagen auf Knopfdruck den CO2-Fußabdruck ihrer Aktivitäten und Produkte zu ermitteln.
Das Smarte Kreisläufe-Team der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung in Denkendorf (DITF) konnte die Kollegen des Unternehmens erfolgreich dabei unterstützen, einen Weg zu finden, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Das Projektteam analysierte im ersten Schritt nationale sowie EU-weite regulative Anforderungen in Bezug auf Klimaneutralität, die bis Ende 2024 auf Firmen unterschiedlicher Größenklassen zukommen werden. Als nächstes ordnete es diese nach ihrer Relevanz für die Systemerweiterung von Intex. Es fokussierte dabei die Fragestellung, „Was bedeutet Klimaneutralität entlang der textilen Kette und auf was ist vordringlich bei der Systemerweiterung zu achten?“
Dabei stellten sich die EU-Richtlinie Corporate Sustainability Reporting Directive mit Blick auf den Carbon Footprint sowie der Product-Carbon-Footprint (PCF) als die zwei wesentlichen Schwerpunkte heraus, die dann Basis für die wesentlichen Bausteine der Weiterentwicklung wurden. Beispielsweise werden die Stammdatenstrukturen erweitert sowie Energieströme erfasst und visualisiert. Analog müssen Schnittstellen geschaffen werden, um diese Daten aus vor- und nachgelagerten Stufen der Supply Chain in das System zu importieren. Aber auch ein Algorithmus, der die Verbrauchsdaten bewertet, ist notwendig. Das Team legte eine sinnvolle Reihenfolge fest, in der diese Bausteine entwickelt werden sollten.
Basierend auf diesem Konzept schätzte das Projektteam zusätzlich den prinzipiellen Entwicklungsaufwand für die Arbeiten sowie die Kapazitäten von Intex ein, um das Projekt umzusetzen. Abschließend erhielt das KMU eine Beratung zu Finanzierungsmöglichkeiten.
Das in diesem Projekt entstandene Konzept ist übertragbar auf jedes Unternehmen und auf jedes Produkt, auch außerhalb der Textilbranche. Die Ergebnisse zahlen somit weitgreifend auf die Einhaltung zukünftig geforderter Regularien speziell in Bezug auf den CO2-Ausstoss ein. Sie können jedoch auch auf andere Themen übertragen werden.
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