Projekt: KI-basierte Optimierung des kompletten Logistikprozess im Textilservice
In vielen Unternehmen müssen die Mitarbeiter besondere Schutzbekleidung tragen. Diese Schutzkleidung wird in vielen Fällen nicht gekauft, sondern von Mietwäschereien bzw. Textildienstleitern geleast, die auch die Pflege und Instandsetzung dieser Schutzkleidung übernehmen. Sie holen die Kleidung turnusgemäß bei den Unternehmen ab und waschen, reparieren oder ersetzen diese bei Bedarf. Schutzbekleidung muss zu jeder Zeit zu 100 Prozent verfügbar sein. Aus diesem Grund werden die benötigten Teile ständig in verschiedenen Größen, Farben und Ausführungen, für Frauen oder für Männer vorgehalten. Diese Art der Lagerhaltung ist jedoch unwirtschaftlich und nicht ökologisch, da die Sachen die meiste Zeit über nicht genutzt werden.
Der Unternehmensverbund die mietwaesche möchte nun mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) seinen Bestand an Textilien sowohl wirtschaftlich optimieren als auch nachhaltiger gestalten. Er hat sich an das Mittelstand-Digital Zentrum Smarte Kreisläufe und seinen Partner, die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) in Denkendorf bei Stuttgart, gewandt und um Unterstützung gebeten. Eine einfache Bestandsführung anhand maschinenlesbarer Barcodes gibt es bereits. Die KI könnte die daraus resultierenden Informationen mit externen Daten kombinieren und Berechnungsmodelle erstellen, um beispielsweise die Lebensdauer oder die zu erwartenden Reparaturen besser vorhersagen zu können. Wetter- und Verkehrsdaten, Kundendaten, wie Fluktuation, Krankenstand oder Urlaub, aber auch Informationen zu Branche und Konjunktur – all diese Informationen haben einen Einfluss darauf, wie viele Teile der Textilservice-Betrieb vorhalten muss.
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Gemeinsam werden die DITF mit dem Unternehmen Quellen identifizieren, um die notwendigen Daten für ihre Anwendung zu erhalten. Auf dieser Grundlage basieren später die Vorhersagen darüber, wie viel Kleidung tatsächlich angeschafft und gelagert werden muss. So kann beides deutlich reduziert und die gesamte Logistik schneller und effizienter werden. Der Einkaufs- und Logistikprozess wird nicht nur beim Service-Anbieter, sondern auch bei allen anderen Prozessteilnehmern optimiert. Auch im ökologischen Sinn bietet das Projekt sehr viel Potenzial: Neben kleineren Lagern und weniger Transporten werden Textilien, die nicht beschafft und gelagert werden, an erster Stelle gar nicht erst produziert und müssen letztlich auch nicht entsorgt werden. So wird das Projekt auch dazu beitragen, Ressourcen zu sparen und Müll zu vermeiden.
Die DITF werden dem Unternehmen nach Abschluss des Projekts ein Anforderungsprofil der KI-Anwendung zur Verfügung stellen, mit welchem Unternehmen entsprechende Software-Angebote vergleichen und auswählen können. Nicht nur der Textil-Service, auch andere Branchen werden von den Projektergebnissen profitieren. Anbieter jeglicher Produktgruppen können Ihre Bestände wesentlich effizienter planen und so Ressourcen sparen, Lagerkapazitäten reduzieren und wirtschaftlicher arbeiten.
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