Projektabschluss: Textile Drucksensorik
Das T-Shirt, das den Gesundheitszustand misst und bei Bedarf Hilfe rufen kann, der blinkende Fahrradhandschuh oder die Mütze mit integriertem Music Player – smarte Textilien haben jede Menge Potenzial. Aber nach wie vor gibt es einige herausfordernde Fragen: Wie kann man digitale Funktionen so in Bekleidung integrieren, dass der Träger intuitiv versteht, sie anzuwenden? Oder ohne, dass einzelne Komponenten, wie Energiequelle, Stromleitung oder Schalter den Komfort einschränken? Auch Hygiene ist ein Aspekt, über den sich Anbieter von smarter Bekleidung Gedanken machen müssen. Schließlich sollen die Teile gewaschen werden, ohne zu rosten oder direkt einen Kurzschluss zu verursachen. Und last but not least – was ist mit dem End-of-Life-Design? Die Materialien und ihre Verarbeitung müssen so gewählt werden, dass sie einfach voneinander getrennt und in den Kreislauf zurückgeführt werden können.
Studentinnen der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (abk) haben es sich zur Aufgabe gemacht, Bekleidung und textiltechnologische Komponenten auf eine innovative Weise zusammenzubringen und dabei auch solche Herausforderungen zu meistern. Sie haben dafür die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) in Denkendorf bei Stuttgart um Unterstützung gebeten. Als ein Partner des Mittelstand-Digital Zentrums Smarte Kreisläufe hat das Forschungsinstitut jede Menge Know-How auf dem Gebiet smarte Textilien.
Die Partner in diesem Projekt haben sich auf körpernahe Drucksensorik fokussiert. Dabei sind Exponate entstanden, die auf unterschiedliche Art mit dem Thema Körperwahrnehmung spielen. Bewegungen des Körpers sowie Berührungen durch mehr oder weniger Druck werden von den Sensoren registriert und lösen wiederum Aktoren aus: es leuchtet, vibriert oder klingt. Die Ausstellung demonstriert, welche Wechselwirkungen zwischen Größe, Form, Design oder Platzierung der Sensoren, unterschiedlichen Arten der textiltechnischen Verarbeitung und verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten bestehen.
Die Projektergebnisse können nicht nur genutzt werden, um den physischen Gesundheitszustand von Patienten kontinuierlich zu überwachen. Sie sind auch geeignet, um im psychotherapeutischen Kontext das eigene Körperbewusstsein zu erlernen oder zu stärken. Gemeinsam mit dem Team der DITF erarbeiten die Studentinnen der abk eine dauerhafte Ausstellung, die Besucher der Forschungsinstitute nahe Stuttgart im Rahmen von Lab-Touren besuchen können. Die Ausstellung kann jedoch im Rahmen des Innovationstransfers den Betrachter auch auf externen Veranstaltungen dazu inspirieren, Materialen, technische Möglichkeiten und Funktionen in einem ganz neuen Licht zu sehen und vielleicht eigene Ideen zu entwickeln.
Laden Sie sich den Projektflyer herunter und erhalten Sie das komplette Digitalisierungsprojekt auf einem Blick.
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