Schub bei der Digitalisierung hält trotz schwacher Konjunktur an

Die KfW gibt jährlich einen Bericht zu den Aktivitäten des deutschen Mittelstands in Bezug auf die Digitalisierung auf Basis des KfW-Mittelstandspanels heraus. Der aktuelle KfW-Digitalisierungsbericht Mittelstand 2024 liegt jetzt vor. Demnach kommt die Digitalisierung im deutschen Mittelstand voran – wenn auch langsam und mit zunehmenden Unterschieden zwischen großen und kleinen Unternehmen.
Nach KfW-Angaben haben zuletzt 35 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland Digitalisierungsprojekte umgesetzt – ein Anstieg gegenüber der Vor-Coronazeit. Zwischen 2017 und 2019 lag der Anteil noch bei 30 Prozent, zwischen 2020 und 2022 bei 33 Prozent. Insgesamt führten damit 1,3 Millionen von 3,84 Millionen Mittelständlern Digitalisierungsmaßnahmen durch – 100 000 Unternehmen mehr als bei der vorherigen Erhebung.
Dabei erfasst die KfW unter Digitalisierung Vorhaben zum erstmaligen oder verbesserten Einsatz digitaler Technologien – sowohl in internen Prozessen als auch bei Produkten sowie im Kunden- und Zuliefererkontakt. Auch der Aufbau von Digitalisierungskompetenzen fließt in die Erhebung ein.
Bemerkenswert ist, dass der aktuelle Anstieg vom üblichen Muster abweicht, denn typischerweise investieren Unternehmen in Digitalisierung in wirtschaftlich guten Zeiten. Offenbar sei vielen Unternehmen bewusst, dass Digitalisierungsmaßnahmen notwendig sind – selbst in konjunkturell schwierigen Zeiten. Dauerhafte Veränderungen im Nachfrageverhalten hin zu digitalen Angeboten und Vertriebswegen dürften hier eine große Rolle spielen.
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Hemmnisse verdeutlichen die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen
Laut dem KfW-Digitalisierungsbericht Mittelstand 2024 gibt es mehrere Hemmnisse, die die Digitalisierung im Mittelstand behindern:
- Mangel an IT-Fachkräften: Es besteht ein erheblicher Bedarf an qualifizierten IT-Fachkräften, insbesondere mit Hochschulabschluss.
- Begrenzte Finanzierungsmöglichkeiten: Unternehmen haben oft Schwierigkeiten, ausreichende finanzielle Mittel für Digitalisierungsprojekte zu mobilisieren.
- Unterschätzung der strategischen Bedeutung der Digitalisierung: Viele mittelständische Unternehmen erkennen nicht die Notwendigkeit, digitale Strategien zu entwickeln und umzusetzen.
- Rückstand bei der digitalen Infrastruktur: Deutschland hat Nachholbedarf beim Ausbau einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur.
- Herausforderungen bei Datensicherheit und Datenschutz: Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und des Schutzes von Daten stellen weitere Hürden dar.
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Als Mittelstand-Digital Zentrum Smarte Kreisläufe unterstützen wir Sie bei konkreten Digitalisierungsvorhaben, mit Informationen zu Fördermöglichkeiten oder mit passgenauen Weiterbildungsangeboten für Ihre Belegschaft. Einen Überblick zu unseren Angeboten finden Sie hier. Bei Fragen sprechen Sie uns gern an: kontakt@mdz-sk.de.