Projekt: Smarte Sensoren für eine nachhaltige Garn- und Textilproduktion

Mit intelligenter Sensorik könnte man den Produktionsabfall in der Textilindustrie senken. Der Abfall entsteht beim Weben textiler Flächen: Während des Verarbeitungsprozesses darf der Faden nicht ausbleiben. Passiert es doch und der Prozess wird nicht gestoppt, entstehen Fehler im Gewebe. Diese Ausschussware findet häufig keine Abnehmer und muss daher entsorgt werden. Das ist nicht nur teuer, sondern auch wenig nachhaltig.
Bislang ist es nicht möglich, während des Webverfahrens automatisiert festzustellen, wie viel Material sich noch auf der Spule befindet. Um Fehlproduktionen zu vermeiden, entfernen Textilproduzenten daher die Spulen aus dem Prozess, bevor das Garn zur Neige geht. Sie gehen dabei auf Nummer sicher und kalkulieren teils große Mengen an Restgarn ein. Im Optimalfall wird dieser Rest recycled, in vielen Fällen jedoch leider entsorgt.
Das Unternehmen Otto Stüber GmbH aus Bissingen-Teck stellt Sensoren und Kontrollsysteme her, mit denen die Produktion der Branche gesteuert sowie automatisiert werden kann. Nun möchte Stüber seinen Kunden neue Sensoren anbieten, die die Garnmenge auf den Spulen berechnen können. Maschinennutzer könnten mit diesen Informationen die anfallenden Produktionsabfälle stark minimieren. Für diese Unternehmen wäre das nicht nur ein Mehrwert aus finanzieller Sicht. Auch aus Nachhaltigkeitsgründen ist die Innovation sehr wertvoll, da in erheblichem Maße Material, also Ressourcen eingespart werden.
Stüber hat sich beim Mittelstand-Digital Zentrum Smarte Kreisläufe Unterstützung für das Vorhaben geholt. Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) in Denkendorf bei Stuttgart, Partner im Zentrum, werden gemeinsam mit dem Unternehmen in einem Workshop unter anderem diskutieren, welche Parameter notwendig sind, um das Ziel zu erreichen. Dazu gehören zum Beispiel Messgrößen und -konzepte oder auch Messwerttoleranzen. Das Denkendorfer Team wird auch zukünftige Messtechnologien im Blick haben und das KMU dabei unterstützen, deren Bedeutung für sich einzuordnen.
Die Ergebnisse dieses Projekts können nicht nur in der Textilindustrie angewendet werden. Hersteller von Folien oder Seilen stehen vor ähnlichen Herausforderungen und werden ihre Maschinen mit den neuen Sensoren oder Sensorsystemen ausrüsten können.
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