Virtuelles Abbild von Datenflüssen verspricht Rückverfolgbarkeit und Transparenz

Die fortschreitende Digitalisierung, aber auch rechtliche und gesellschaftliche Anforderungen stellen Unternehmen vor die Aufgabe, Produkt- und Prozessdaten lückenlos abzubilden, um Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette sicherzustellen. Eine Schlüsselrolle übernimmt dabei die sogenannte Verwaltungsschale: Asset Administration Shell (AAS). Sie ist ein digitales Abbild physischer Vorgänge im Unternehmen. Informationen können strukturiert erfasst, ausgetauscht und für Partner oder Kunden zielgerichtet bereitgestellt werden.
Die Variosports GmbH mit Sitz in Köln entwickelt, produziert und vertreibt innovative Sportartikel und -bekleidung. Bislang werden nur wenige Daten zu Produkten, Eigenschaften und Prozessen gepflegt. Lieferanteninformationen liegen zwar auch vor. Diese sind jedoch meist in anderen Systemen isoliert und können somit nicht im Prozess verwendet werden. Es fehlt die Datengrundlage, um Kunden- sowie Gesetzesanforderungen zu erfüllen. Gern möchte das KMU eine AAS in sein vorhandenes ERP-System integrieren. Alle Datenflüsse könnten dann automatisiert und vollständig nachgehalten und anschließend Kunden und Partnern zur Verfügung gestellt werden.
Typisch für KMU stehen dem Unternehmen nur begrenzt IT-Ressourcen zur Verfügung. Daher benötigt es externe Unterstützung bei Digitalisierungs- und KI-Projekten. Diese hat es vom Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University als ein Partner des Mittelstand-Digital Zentrums Smarte Kreisläufe erhalten. Mit Best-Practice-Vorlagen, branchenspezifischem Know-how sowie verschiedenen Open-Source-Tools konnte das ITA das Unternehmen methodisch und technisch dabei begleiten, smarte Datenkreisläufe aufzubauen.
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Sind alle notwendigen programmiertechnischen Veränderungen umgesetzt, sind die Lieferanten des Unternehmens in der Lage, ihre Daten selbst in das System einzugeben. Auf der anderen Seite können Kunden diese lediglich abrufen. Die finale Architektur kombiniert dann das bestehende ERP mit einem AAS-Server als zentralem Datenspeicher. Da Datenspeicherung (AAS) und Geschäftsprozesse (ERP) voneinander getrennt sind, bleibt das System flexibel und skalierbar, etwa für künftige Marktplatz-Integrationen.
Im nächsten Schritt plant das Unternehmen, Echtzeit-Produktions- sowie Energieverbrauchsdaten zu nutzen, um CO₂-Fußabdrücke für einzelne Charge ausweisen zu können. Kunden erhalten damit transparente Informationen über Materialherkunft, Recyclinganteile und Produktionsbedingungen – ein klarer Mehrwert für umweltbewusste Konsumentinnen und Konsumenten. Ökonomisch profitiert das KMU von effizienteren Beschaffungsprozessen, geringeren Reklamationskosten und neuen datengetriebenen Services (z. B. pay-per-use oder Second-Life-Modelle).
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Digitale Lösungen – reale Erfolge
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