Von der Analyse zur Strategie: Kreislaufführung von Textilien

Steigende Anforderungen an Nachhaltigkeit und gesetzliche Vorgaben stellen mittelständische Unternehmen vor Herausforderungen. Besonders in der Textilbranche ist die Implementierung einer Kreislaufwirtschaft komplex. Das Projekt „Closing The Loop“ entwickelt einen praxisnahen Fahrplan zur Umsetzung eines zirkulären Rücknahme-Programms. Das Projekt findet in Zusammenarbeit zwischen dem Textilunternehmen Kettelhack und dem Startup koorvi statt. koorvi bietet eine Softwarelösung, die Unternehmen ermöglicht, gebrauchte Produkte von Endkunden zurückzukaufen, um sie entweder wieder in den Umlauf zu bringen oder Ressourcen nachhaltig zu recyceln.
Zu Beginn wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt, um herauszufinden, welche digitalen und logistischen Voraussetzungen bereits vorhanden sind und wo Optimierungspotenziale liegen. Ein Business-Case-Workshop half, zentrale Kostentreiber zu identifizieren und verschiedene Geschäftsmodelle zu diskutieren. Dabei zeigte sich, dass sowohl wirtschaftliche als auch technologische Faktoren berücksichtigt werden müssen, um eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Anschließend folgte eine detaillierte Prozessanalyse bei Kettelhack, um bestehende Abläufe zu dokumentieren und potenzielle Engpässe zu identifizieren. Parallel dazu suchte das Projektteam gezielt nach Partnern für die Rücknahme, Aufbereitung und Wiederverwertung der Textilien. Ein strukturierter Fragenkatalog wurde entwickelt, um gezielte Gespräche mit potenziellen Partnern und Kunden zu führen. Erste Kontakte zu Unternehmen aus den Bereichen Recycling, Verwertung und gewerbliche Wäschereien wurden geknüpft, um deren Anforderungen und Erwartungen besser zu verstehen. Dabei wurde deutlich, dass eine enge Zusammenarbeit mit diesen Akteuren essenziell ist, um die Prozesse effizient und wirtschaftlich tragfähig zu gestalten.
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Die bisherigen Erkenntnisse zeigen, dass eine funktionierende Kreislaufwirtschaft nicht allein durch technologische Lösungen erreicht werden kann, sondern auch klare organisatorische Prozesse und starke Netzwerke benötigt. In den kommenden Wochen wird das Projektteam die identifizierten Ansatzpunkte weiter vertiefen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Verbesserung der Datenqualität, der Optimierung der Sortierprozesse und der effizienten Steuerung von Materialströmen. Zudem werden bestehende Prozesse auf ihre Skalierbarkeit geprüft und weitere strategische Partnerschaften aufgebaut, um eine nachhaltige Umsetzung sicherzustellen.
Terminhinweis
Am 12. März ist Andrea Schneller, koorvi, Gast unserer Online-Veranstaltungsreihe „Digitalisierte Lieferketten für Kreislaufwirtschaft“ und hält einen Vortrag zum Thema: "Smarte Kreisläufe: Rücknahme, Reuse, Recycle durch Daten effizient gestalten". Mehr zu den Themenschwerpunkte und zur Anmeldung erfahren Sie hier.